Der Begriff
Work-Life-Balance ist in aller Munde, obwohl er paradoxerweise zwischen der
Arbeit und dem Leben polarisiert. Mir ist es daher lieber, die Arbeit als einen
Teil des Lebens zu sehen und die unterschiedlichen Aspekte des Lebens sinnvoll
zu integrieren.
In meiner
Arbeit als Organisationsentwickler und Potenzialcoach erlebe ich immer wieder
Unternehmerpersönlichkeiten und Führungskräfte, die oft in einen gefährlichen
Teufelskreis tappen, indem sie ihre Unzufriedenheit mit noch mehr Leistung
kompensieren.
Teilweise,
bis sie umfallen. Was dann folgt, wird mir mit Gefühlen wie Angst und Unsicherheit
reflektiert. Schlimmstenfalls folgen Depressionen und der Burnout, meist
mit langwierigen gesundheitlichen Folgen.
Diese
Tendenz scheint heutzutage Mode zu werden. Denn Ihrer Sehnsucht nach dem
großen Glück folgend investieren viele Menschen immer mehr Zeit in die Arbeit.
Am Ende des Tages haben sie jedoch überwiegend das Gefühl, erschöpft aber keinen
Schritt weiter zu sein.
Erschöpfung
als Trend? Erschöpfung als Maßstab für die eigene Produktivität?
Das klingt
nicht nur erschreckend, es ist auch so. Denn wer orientiert sich an diejenigen
die pünktlich Feierabend machen, oder Zeit zur Muße haben?
Vorbild sind die, die morgens als Erstes kommen und abends als Letztes gehen.
Vorbild sind die, die morgens als Erstes kommen und abends als Letztes gehen.
Macht uns
dieser Erschöpfungsstolz zufrieden?
Denn die
eigene Zufriedenheit ist der Schlüssel. Zufriedenheit ist von jedem individuell
beeinflussbar. Jeder hat den Grad seiner eigenen Zufriedenheit in Form eigener
Maßstäbe und Werte in der Hand. Er kann Ereignisse und Szenarien für sich
selbst bewerten.
Das klingt
zunächst jedoch viel einfacher als es meine Kunden in der Realität erleben.
Gefühle
spielen eine wichtige Rolle!
Unsere
Zufriedenheitsgrad wird zu einem großen Teil von den eigenen Gefühlen beeinflusst, die wir zwar körperlich und seelisch erleben, selbst aber meist gar
nicht bewusst wahrnehmen. Dies hat zur Folge, dass wir von unseren
Gefühlen - und das meist ganz unbewusst - Handlungen und Handlungsmuster
ableiten.
Gründe für die Unzufriedenheit
können vielfältig sein. Sie sind allerdings meist Zeichen einer mangelnden Bedürfnisbefriedigung.
1. Eine zu
hohe Arbeitsbelastung, zu viel Stress, zu wenig Zeit um ein ausgeglichenes
Verhältnis zwischen Anspannung und Muße herzustellen.
2. Eine
Unterforderung, zu wenig Abwechslung, kaum Herausforderungen, die möglicherweise
in Langeweile münden.
3. Missachtung
und ein Mangel an Wertschätzung seitens der Kollegen, der eigenen
Führungskräfte oder anderer Personengruppen können zu einer Sinnkrise führen.
Was mache ich hier eigentlich? Was will ich eigentlich? Was ist mir wichtig?
4. Mangelnde
Führung, schlechte Prozesse und Strukturen, die wenig Perspektive im eigenen Unternehmen
bieten, demotivieren und sind Zeichen einer mangelnden strategischen
Ausrichtung.
5. Der
eigene Wunsch nach Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung. Denn
Selbstbestimmung fördert Motivation, Fremdbestimmung vernichtet bzw. verhindert
sie.
Welche
Handlungsoptionen haben wir?
LOVE IT;
CHANGE IT; or LEAVE IT!
Um etwas zu
verändern, müssen wir uns unserer eigenen Bedürfnisse zunächst einmal bewusst
werden. Alles, was wir sagen, denken oder unternehmen, tun wir aufgrund
von Bedürfnissen. Bedürfnisse treiben uns an. Sie sind sehr eng verbunden mit
unseren Emotionen und unserem neuronalen Motivationssystem. Werden Bedürfnisse
nicht erfüllt, führen sie zu unangenehmen Gefühlen und somit zu Unzufriedenheit.
Es gilt also
sich der eigenen Bedürfnisse bewusst zu werden und sich klarzumachen, wie die
eigenen Bedürfnisse mit den Gefühlen verbunden sind. Auf der Suche nach den
eigenen Bedürfnissen trifft man jedoch häufig auf Strategien, die oft fälschlicherweise
mit Bedürfnissen verwechselt werden. Bei näherer Untersuchung kann man sogar
feststellen, dass uns zur Befriedigung des jeweiligen Bedürfnisses eine ganze
Reihe an Strategien zur Verfügung stehen.
Der Wunsch von
den Kollegen informiert zu werden ist beispielsweise eine Strategie, um das Wissen
zu erhalten, das notwendig ist, um an dem Entscheidungsprozess mitzuwirken.
Die Teilnahme an einer Abendveranstaltung ist beispielsweise eine Strategie, um sich das Bedürfnis nach Teilhabe, Zuwendung oder Verständnis zu erfüllen.
Die Teilnahme an einer Abendveranstaltung ist beispielsweise eine Strategie, um sich das Bedürfnis nach Teilhabe, Zuwendung oder Verständnis zu erfüllen.
Welche
Bedürfnisse haben wir?
Ein Motorrad
kann Bedürfnisse nach Zugehörigkeit, Anerkennung innerhalb einer Gruppe,
Vergnügen, Freiheit oder Mobilität erfüllen, dennoch braucht nicht jeder Mensch
ein Motorrad.
Wie Sie sehen, gibt es eine Vielzahl von Bedürfnissen, die mal mehr mal
weniger ausgeprägt in uns schlummern.
Auch die "Arbeit" an sich ist eine Strategie, um eines unserer
Grundbedürfnisse zu befriedigen. Das Bedürfnis nach Subsistenz, dem
Lebensunterhalt. Bei der Auswahl, der für Sie richtigen Strategie, können Sie
eigene ethische Maßstäbe anlegen, sodass Sie für sich die ökologisch und
sozialverträglichste Strategie auswählen.
Im Falle der "Arbeit" wäre es doch optimal, im richtigen
Umfeld, mit höchster Selbstwirksamkeit, eine für Sie
ideale Rolle einzunehmen! Oder?
Wie können Sie ihre ideale Rolle finden?
Als Potenzialcoach wird mir diese Frage oft gestellt.
Der Weg zur Lösung dieses Problems bedingt eine Umstülpung des klassischen
Karrieredenkens. Versuchen Sie mal nicht den Anforderungen einer
Stellenbeschreibung in Ihrem Unternehmen gerecht zu werden. Orientieren Sie
sich an Ihren eigenen Bedürfnissen. Wenn Sie sich auf die eigenen Potenziale,
Werte und Bedürfnisse fokussieren, können Sie Ihre eigene Strategie erarbeiten
und letztendlich erfolgreich und zufrieden sein.
Wie kann der Potenzialcoach helfen?
Beim Potenzialcoaching orientiere ich mich einerseits - wie beim systemischen
Coaching auch - an ihrer Zielvision und ihren Ressourcen. Andererseits lasse
ich Ihre individuelle Situationsschilderung und Lösungssuche auf mich empathisch wirken, sodass
ich selbst die Entwicklung eigener Ideen zulassen kann.
In der gegenseitigen Reflexion möglichen Lösungen und Ressourcen kann dann eine neue, synergetische Lösung der dritten Art entstehen, die als Option mit in die Aktionsplanung einbezogen werden kann.
In der gegenseitigen Reflexion möglichen Lösungen und Ressourcen kann dann eine neue, synergetische Lösung der dritten Art entstehen, die als Option mit in die Aktionsplanung einbezogen werden kann.
Durch das Potenzialcoaching können folgende Dimensionen für die Verbesserung
der eigenen Balance beleuchtet werden:
- Neuorientierung und Begleitung des Findungsprozesses für die eigene innere Haltung sowie für die Bedürfnisse, Strategien, Einstellungen und die mentalen Bilder
- Reflexion der geänderten Rahmenbedingungen im Abgleich mit den eigenen Potenzialen und Grenzen
- Reflexion alter Glaubenssätze und Stärkung neuer Verhaltensmuster
- Unterstützung bei der Entscheidungsfindung sowie finden neuer
individueller Potenziale
- Erwerb neuer fachlicher Kompetenzen und Fertigkeiten, die zur
Realisierung von Veränderungen erforderlich sind
- Erarbeitung und Umsetzung eines individuellen Lern- und Entwicklungsplans